· 

2-tägeler Leukerbad retour

Ich wollte das erste Wochenende nach den Ferien nutzen, wieder einmal ausgedehnt in die Berge zu fahren. Geplant war eigentlich, in drei Tagen von Zuhause über Kandersteg - Gemmi- Leukerbad - Plaine Morte - Lenk - Diemtigtal wieder nach Hause zu fahren. Die Wetteraussichten für Sonntag waren dann aber nicht so gut, so dass ich schon vermutete, eine Programmänderung vornehmen zu müssen.

Ich habe nun richtig Spass an Rucksacktouren gefunden und fuhr völlig unvoreingenommen und ohne Reservationen los.

 

Ich startete bereits am Freitag früh in diesen wunderschönen Morgen. Über dem Aaretal lagen noch einzelne Nebelschwaden, einfach herrlich. Ich fuhr weiter abseits der Strassen über Thun nach Wimmis. Der Niesen begrüsste mich auf der schönen gedeckten Radwegbrücke über die Simme.

 

Eigentlich dachte ich, eine Übernachtung im Hotel Schwarenbach an der Gemmi sei sicher mal was Schönes. Da ich aber sehr gut unterwegs war, reservierte ich bereits von Kandersteg aus ein Zimmer in Leukerbad.

Ergeizig wie ich bin, wollte ich die Tour auch ohne jegliche Bahnunterstützung machen. So machte ich mich zu Fuss an den Aufstieg von Kandersteg auf Sunnbühl. Dummerweise bekam ich zuoberst erhebliche Krämpfe, so dass ich Richtung Gemmi die steilsten Abschnitte, welche normalerweise gefahren werden können, schieben musste. Im Schwarenbach genoss ich bei schönstem Bergwetter und herrlicher Aussicht ein gemütliches Zvieri.

 

Weiter ging es entlang dem Daubensee zum Gemmipass. Es waren viele Leute unterwegs, man grüsste freundlich und kam ohne Probleme aneinander vorbei. Die Gemmi runter war ich dann alleine, hier hatte es keine Wanderer mehr.

In Leukerbad sah ich auf dem Regenradar, dass es in den Alpen bereits am Samstagabend zu regnen beginnt. So beschloss ich, statt über Plaine Morte und Lenk die bekannte Route über Chalberfärich nach Goppenstein zu nehmen. So konnte ich bereits wieder am Samstagabend zuhause sein und musste am Sonntag nicht im Regen zurückkehren.

 

Am Samstagmorgen startete ich wiederum früh. Ich fuhr auch hier ohne Bahnunterstützung via Torrentalp zur Rinderhütte, wo ich einen feinen Kaffee genoss. Leider war es bereits ziemlich bewölkt, aber trotzdem angenehm warm.

 

Der weitere Verlauf der Tour über Bachalp und Chalberfärich ist ja bestens bekannt. Ich kam ziemlich flott voran und genehmigte mir am Brunnen ein erfrischendes Getränk. Ab und zu lauerte ein Jägersmann am Wegesrand, sonst war ich völlig alleine unterwegs. Wie immer wünschte ich, ich hätte den sausteilen Anstieg nach Stafel bereits hinter mir, diesmal besonders mit dem schwereren Rucksack. Aber es ging eigentlich ganz gut.

 

Ich bin einfach immer wieder begeistert über den Trail und die Landschaft Richtung Oberi Meiggu. Diese Farbenpracht und die Aussichten weit in die Täler sind einfach jedes Mal aufs Neue ein Genuss.

Diesmal wollte ich nun erstmals den Trail direkt runter nach Goppenstein nehmen, welchen ich in einem anderen Blog gesehen habe. Den oberen Teil bin ich auf meiner Tour letztes Jahr bereits gefahren, diesmal bog ich aber nach Underi Meiggu links ab. Hier aber war an einer Infotafel geschrieben, dass dieser Wanderweg aus dem Wanderwegnetz gestrichen und nicht mehr unterhalten werde wegen Steinschlag im Rote Grabu. Na ja, zurück war keine Option mehr, wird wohl nicht so schlimm sein.

Mit einigen kleinen Gegensteigungen führt der Trail meist noch fahrbar an den oberen Rand des Rote Grabu. Hier ist aber fertig lustig. Über 150 Höhenmeter geht es steil über einen schmalen Pfad und Treppen durch den Graben runter. An ein fahren ist nicht zu denken, ausser man sei lebensmüde. Der Weg ist auch bereits teilweise verschüttet und man kommt nur mit Hilfe des montierten Stahlseils durch. Fazit: unbrauchbar, vergesst es, saugefährlich.

 

Nachdem ich zwangsläufig das einzige Transportmittel, den Autozug durch den Lötschberg, benutzt habe, fuhr ich mehr oder weniger auf den gleichen Wegen durchs Kandertal über Thun nach Hause. Schade, die Tour war mal anderes, aber so nichts spektakuläres, in den vier bis fünf Stunden Hin- und Rückfahrt zwischen Zuhause und Kandersteg hätte ich viele Trails abfahren können. Also nächstes Mal wieder mit der Bahn oder Auto an den Ausgangspunkt.

 

1. Tag: 88 km, 2'178 hM, 6h17'

2. Tag: 106 km, 2'157 hM, 7h21'

Kommentar schreiben

Kommentare: 0