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Turtmanntal - Weisshorntrail

Für den Sonntag kündigte sich ein herrlicher Tag an. Ein bisher für uns noch unbekannter Pass zuhinterst im Turtmanntal hatte unsere Aufmerksamkeit geweckt.

Wir nahmen von Salgesch nach Turtmann den Regionalzug. Die ersten Höhenmeter rauf nach Oberems schenkten wir uns und nahmen die kleine Gondelbahn. 

 

Von Oberems an begann dann der lange, aber gemässigte Aufstieg auf der Teerstrasse ins Turtmanntal. In Bränjipletschu wechselten wir nach der Tenueerleichterung auf die Alpstrasse, welche sich nun lang und zäh in die Höhe zog. Aber es war wunderschön, wir genossen die Aussicht auf die gegenüberliegenden Berge. 

 

Kehre um Kehre schraubten wir uns in die Höhe. Bald liessen wir den wunderschönen Herbstwald hinter uns. Die Aussicht war einfach traumhaft.

 

Am Chalte Berg war dann die Alpstrasse zu Ende und die Bikes mussten nun vorerst geschoben werden. Nach der Mittagsrast konnten wieder ein paar Abschnitte über herrliche Hochebenen gefahren werden. 

 

Die letzten Höhenmeter mussten die Bikes nun auf die Schultern, es wurde immer steiler. Der Aufstieg zu Fuss ist jedoch weniger hoch als am Meidpass. Insgesamt fanden wir den Aufstieg auch fast schöner als zum Meidpass.

 

Der Col de la Forcletta auf 2'875 M.ü.M. ist geschafft. Nur die allerletzten Meter hatte es ein wenig Schnee, aber alles harmlos.

 

Die Aussicht in alle Himmelsrichtungen war einmal mehr berauschend, wir konnten uns fast nicht sattsehen.

 

Die Luftbilder auf der Swisstopo liessen uns vermuten, dass die ersten Höhenmeter durch eine Geröllhalde führen und wohl nicht fahrbar sein würden. Aber welch Überraschung, vom ersten Meter an konnten wir uns in die Sättel schwingen ab ging die Post, einfach der Hammer.

 

Die 350 Tiefenmeter bis zur Alp Tsahèlet waren (bis auf einige kurze technische Stufen für mich) alles fahrbar. Ein Traumtrail in einer Traumgegend.

 

Nun visierten wir den altbekannten Weisshorntrail an. Ich musste mich auf der Alpstrasse ein wenig erholen, währen Rotscher auf dem darunterliegenden Trail dahinflog.

 

Weisshorntrail.

 

Der Weisshorntrail ist etwas vom schönsten, was es im Wallis zu fahren gibt. Ich bin ja diesen Trail nun bereits mehrfach gefahren, es ist immer wieder ein Erlebnis sondergleichen. Gemächlich zieht er sich dem Hang entlang bis zum Hotel Weisshorn. Der ständige Tiefblick ins Val d'Anniviers, einfach herrlich. Auch hier bestätigt sich, wenn der Aufstieg aus eigener Kraft erfolgen muss, sind die Trails sofort viel weniger verfahren und beschädigt.

 

Vom Hotel Weisshorn an folgten wir der Alpstrasse bis zum Bergrestaurant Tignousa, wo wir nochmals eine Kurze Rast einlegten uns uns kühlende Getränke und Kaloriennachschub zu führten.

Auf wunderschönen Trails mit einigen kurzen knackigen Gegensteigungen erreichten wir Chandolin. Was dann folgte gehört halt einmal mehr, ich wiederhole mich, zu den schönsten Abfahrten im Wallis. 

 

Diese Abfahrt, die zum Glück auch nicht sehr viel befahren wird, ist dermassen abwechslungsreich und flowig, genau nach meinem Geschmack. 

 

Hoch über der Bergstrasse ins Val d'Anniviers näherten wir uns leider viel zu schnell dem Talboden. Nochmals ein Trail durchs Gestrüpp und wir erreichten die finale Bogenbrücke über die Rhone.

 

Entgegen meinen Bedenken am Vorabend waren wir flott unterwegs und brauchten viel weniger Zeit als angenommen.

Und wieder war eine dieser unbeschreiblich schönen Touren zu Ende, wie es halt (fast) nur das Wallis zu bieten hat. 

Wallis, ins Härz gmeisslet, es fällt mir bereits jetzt schwer, wenn ich daran denke, dass mit zunehmendem Alter die Möglichkeiten, solche Touren zu unternehmen, immer beschränkter werden.

 

Am Montag planten wir noch, auf dem Heimweg von Rotscher einen kurzen Abstecher mit einer kleinen Tour einen unbekannten Berg im Unterwallis zu befahren. Leider verlegte ich am Vorabend meinen Schlüssel zum Camperaufbau, der Reserveschlüssel war zuhause und mein Bike unerreichbar in der Campergarage. So blieb nichts anderes übrig, als leider auch den Heimweg anzutreten. 

 

Einmal mehr war unser Bikeweekend zum Saisonabschluss im Wallis ein unvergessliches Erlebnis mit hammermässigen Touren, merci Rotscher.

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Kommentare: 1
  • #1

    Sven (Dienstag, 26 November 2024 08:47)

    WOW, einfach nur wunderschön unsere zweitheimat im goldenen herbst 8) Die Forcletta fehlt mir auch noch und der Weisshorntrail während dieser jahreszeit, gibt wohl kaum was besseres.

    Da habt ihr ja den jackpot gezogen, während ich zuhause meine grippe auskurierte. Bleibt nur die hoffnung, dass ich es nächstes jahr während der goldigen jahreszeit auch mal wieder (mit euch) ins Valais schaffe.