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Spätsommer Provence Westalpen 2023

Der Spätsommer kündigt sich an, die Sommerferien sind fertig, so dass es uns wieder einmal mehr Richtung Süden zieht. Da wir jetzt jede Menge Zeit haben, nehmen wir Tag für Tag und gehen mal durch die französischen Westalpen.

 

Erster Halt war in Villar d'Arène am Col du Lautaret. Hier hatte ich noch eine Rechnung offen, nämlich den zweiten Teil der Strecke des Ultra Raid la Meije. Beim ersten Teil brach ich ja den Aufenthalt nach meinem spektakulären Sturz ab.

Das Wetter war jedoch eher suboptimal, hatte es doch bis auf rund 2'000 M.ü.M. geschneit und regnete die ganze Nacht in Strömen.

So machten wir uns am nächsten Morgen auf über den Col du Lautaret bei 2 Grad und Schneefall Richtung Süden. Nächstes Ziel war die Gegend am Verdon. Je weiter wir nach Süden kamen desto besser und wärmer wurde das Wetter.

 

Am Lac d'Esparron trafen wir schon wieder auf den Spätsommer. Hier verbrachten wir zwei Tage in wunderschönster Südfranzösicher Wildnis auf dem Plateau de Valensole. Von da aus konnte ich nun auch meine erste Biketour unternehmen. Separater Bericht hier.

 

Weiter ging es für zwei Tage in die Montagne de Lure. Hier machte ich eine längst geplante Tour auf den kleinen Bruder des Mont Ventoux, den Signal de Lure. Separater Bericht hier.

 

Nebst den Touren genossen wir einfach das südfranzösicher Flair.

Von hier aus fuhren wir dann zu unserer Stammdestination in Bedoin am Mont Ventoux. Herrliche Stimmung im Örtchen wie immer.

 

Von hier aus sind gegebenermassen eher Rennradtouren angesagt, wie hier durch die wunderschöne Gorges de Nesque. 

Aber auch meine Lieblings-Biketour noch schnell, bevor die Wildschweinjagd losging, durfte nicht fehlen.

Separater Bericht hier.

 

Nun war es soweit, ich fuhr den Mont Ventoux in meiner Velokarriere zum 50. Mal hoch.

Das ergibt die eindrücklichen Zahlen von rund 80'000 Höhenmetern und 1'000 km bergauf, davon grösstenteils zwischen 8 und 12 % Steigung.

Jede Besteigung ist ein Erlebnis, immer wieder sieht und erlebt man neue Sachen.

So z.B. blies mich letzten Herbst der Mistral 2 km vor dem Gipfel buchstäblich vom Rad. Zusammen mit einer Gruppe britischer Radfahrer mussten wir gut einen Kilometer zu Fuss das Rad schieben, fahren war unmöglich.

 

 

 

Die Aussicht vom Gipfel ist einfach immer wieder grandios. Bei guter Fernsicht sieht man bis zum Mont Blanc. 

Im Herbst begegnet man immer wieder den Schafherden, die entlang der Strasse weiden und diese auch immer wieder benutzen.

 

Die schönste Zeit zum Radfahren ist am morgen früh. Die Luft ist noch kühl, die Sonne steht tief und die Landschaft leuchtet in wunderschönen Farben.

 

Nebst dem Radfahren und faulenzen gibt es in der Umgebung viel zu sehen. Z.B. die Ockerfelsen Les Demoiselles Coiffées oder die nun voll in der Ernte stehende Weinlese vom Rebstock bis zur Verarbeitung.

Einbesonderes Leckerbissen sind die jeweiligen Besuche in der Dorfbäckerei. Hier (und überhaupt in ganz Frankreich) wird die französiche Brotkultur richtig zelebriert. 

 

Nach drei Wochen sonnen und baden und (fast) nichtstun traten wir die Rückreise wieder Richtung Alpen an. Ziel war wiederum Villar d'Arène, diesmal bei wunderschönem Bergwetter. Ich wollte nun doch noch die verpasste Tour am Anfang unserer Reise nachholen.

Separater Bericht hier.

 

Die weitere Reise sollte durch die Westalpen ins Aostatal und ins Wallis gehen, wo ich noch einige Biketouren machen wollte.

Am Montag Morgen unmittelbar vor dem Wegfahren machte ich beim Aussteigen aus dem Camper einen fatalen Misstritt. Ich hörte es knacken und wusste sofort, dass nun die Reise zu Ende ist und wir direkt nach Hause zum Arzt mussten. Genau einen solchen Misstritt mit dem gleichen Fuss machte ich bereits vor gut einem Jahr bei einer Tour in Andermatt, welcher nie richtig ausheilte.

 

Die Diagnose war ernüchternd, Knöchelbruch und somit Saisonende.

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Kommentare: 5
  • #1

    Mat (Freitag, 29 September 2023 19:33)

    Junge junge, 50x auf den Ventoux….maximum respect! Cooler Bericht mit unschönem Ende! Wünsche ganz gute und schnelle Besserung! ��

  • #2

    Pesche (Samstag, 30 September 2023 10:41)

    Merci Mat, du hesch ja ou gueti Erinnerige a die Gägend. Eifach Hammer dert

  • #3

    Pesche (Samstag, 30 September 2023 10:42)

    Auso meine natürlech am Lautaret, la Meije

  • #4

    Sven (Dienstag, 24 Oktober 2023 09:29)

    Oje, das ist mehr als ärgerlich, wenn der schöne Sommer so abrupt ein Ende nimmt und man lädiert die Heimreise antreten muss :( Wünsche dir eine schnelle Genesung! … und natürlich Gratulation zu deinem 50. Jubiläum, Chapeau 8)

  • #5

    Spoony (Sonntag, 29 Oktober 2023 12:30)

    Erst jetzt nachgelesen. Wunderschöne Berichte von deinen Touren mit einem unschönen Ende. Ich wünsche Dir gute Besserung und hoffentlich trotzdem ein guter Jahresabschluss.