Wenn solches Spätherbstwetter angesagt ist, braucht es nur ein bisschen Kommunikation und schon stehen unsere Camper im schönen Wallis. Rotscher und ich waren bereit, ein richtig geiles Genusswochenende zu verbringen.
Wir stellten uns auf dem schönen Campingplatz in Visp auf.
Da wir recht früh dran waren, begaben wir uns noch auf die Südrampe, um uns warmzufahren. Vor lauter interessanten Gesprächsthemen verpassten wir den Einstieg in Eggerberg und fuhren hoch bis Eggen. So nahmen wir vorab halt noch eine Zusatzschlaufe ins Baltschiedertal mit. Danach fuhren wir bis oberhalb des Brigerbades, wo ich dann auf dem super Trail runter erstmals meine neue absenkbare Sattelstütze testen konnte. Dazu später mehr. Am Abend traf wie bereits letztes Jahr noch Rolf ein.
Am Samstagmorgen stiess am Bahnhof in Visp Alexander zu uns, bevor wir mit dem Postauto nach Visperterminen rauf shuttelten. Hier erwartete uns Etienne, der Walliserbiker, um uns seine Hometrails zu zeigen. Ich hatte schon einiges von denen gehört und war sehr gespannt.
Im weiteren Verlauf dieses Berichts halte ich mich mit Text zurück, mit Beschreibungen sowieso. Wir waren auf teils unbekannten Trails unterwegs, und die sollen auch so lange wie möglich unbekannt bleiben.
Was uns hier Etienne zeigte war ganz grosses Kino. Mitten durch sein Wohnzimmer führen versteckte Trails, einige sind bekannt und werden öfter gefahren, andere wirklich noch Geheimtipps.
Spass pur und natürlich mit vielen Fotostops.
Etienne in seinem Element. Als Einheimischer kennt er natürlich alles bestens, er hat viele Trails in jahrelanger Kleinarbeit selber entdeckt, teilweise gar unter Zuhilfenahme von alten Karten. Interessiert hörten wir ihm mit seinem urigen Walliser Dialekt zu.
Nach einer ersten Schlaufe ging es rund 600 Höhenmeter hoch auf Teerstrasse zum Giw. Dieser Ort ist nicht unbekannt, kamen doch einige von uns bereits öfter vom Gibidumpass her hier durch.
Nach ausgiebiger Verpflegung zeigte uns Etienne noch schnell von aussen sein Ferienhaus unmittelbar unter der Bergstation. Danach ging's ab in den Schnee.
Ich bin nicht so ein grosser Fan von Biken im Schnee. Aber hier war die Beschaffenheit und die Schneehöhe absolut ideal, es war ein Riesengaudi.
Die Bilder sprechen wohl für sich, was für einen Plausch wir hatten.
Nach einer kleinen Dorfführung und dem Halt auf dem sanierten Dorfplatz, wo uns Etienne wiederum einiges aus der Geschichte von Visperterminen und auch dem Heidawein erzählte, stachen wir weiter auf verschlungenen Pfaden runter ins Vispertal.
Traumhaft, dazu dieses Wetter.
Jeder Trail und jede Tour hat mal ein Ende. In Visp verabschiedeten wir uns von Etienne. Es war ein Hammertag mit Dir, meine Erwartungen wurden bei weitem übertroffen, vielen vielen Dank. Und da wir ja offenbar noch lange nicht alles gesehen haben, kommen wir wieder, keine Frage.
Nach kurzer Beratung hatten wir jedoch noch nicht genug. Wir fuhren wiederum hoch zur Südrampe, heute jedoch nur nach Eggerberg, danach wieder auf dem bekannten Trail zum Brigerbad.
Diese letzte Abfahrt mit den vielen Spitzkehren ist einfach nur herrlich.
Nach meinem bösen Abflug über den Lenker in den französischen Alpen war ich auf meinen letzten Touren ziemlich gehemmt. Darum lies ich mir eine bisher meinerseits lange verpönte absenkbare Sattelstütze montieren. Und ich bereue es keine Sekunde. Mit jeder Abfahrt kommt die Sicherheit mehr zurück.
Ein für mich epischer Tag mit guten Kollegen auf Traumtrails, was will man mehr. Den Abend schlossen wir trotz Corona-Hotspot mit Pizza und einigen Bierchen ab. Morgen geht's auf die andere Seite des Vispertales. Alexander hat hier noch eine Rechnung offen...
51 km, 4h30'
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Etienne (Sonntag, 08 November 2020 10:12)
Hallo Pesche. Ich fühle mich geschmeichelt. Danke für die tollen Fotos und Texte. Ja ich bin seid dieser Tour wieder auf den Geschmack gekommen, mit Leuten meine Hometrails zu zeigen. Es gibt noch viele versteckte Trails welche auch Roger noch nicht kennt. Gerne wieder ein anderes mal, etwas länger dann. Der Schnee hat diesmal viele schöne Trails verhindert. Danke Etienne