· 

La Meije

Da wir zeitlich nicht mehr gebunden sind, wollten wir die Rückreise wieder durch die wunderschönen Westalpen machen. Zuerst fuhren wir wieder an den Col du Lautaret, da ich die wegen Schneefall verpasste Tour noch nachholen wollte.

 

Die Tour ist teilweise der zweite Teil des Ultra Raid de la Meije, welche ich nach meinem Sturz bei meinem letzten Aufenthalt hier nicht mehr machen konnte.

Die Temperaturen sanken in der Nacht bereits ins Minus, so dass ich mit dem Start bis zum Sonnenaufgang warten musste.

Die erste Steigung ging vom Campingplatz abwechslungsreich hoch bis zum Lac du Pontet. Mit jedem Meter wurde das Panorama auf die Bergkette des la Meije grandioser.

 

Nach dem See folgte der erste Hammertrail. Es war einfach ein Genuss, an einem solch wunderschönen Morgen auf dieser Höhe zu biken. Beim Übergang machte ich noch den kleinen Abstecher auf den l'Aiguillon. Die Aussicht ins Tal der la Romanche und die Gletscher gegenüber war überwältigend.

 

Panorama vom l'Aiguillon
Panorama vom l'Aiguillon

Und weiter gings auf einem Flowtrail der Extraklasse in ein Seitental nach Hameau de Valfroide hinunter. Wie weiter man nach hinten kam, war der Trail im Schatten noch mit dem Rauhreif vom Morgen bedeckt. Die letzten paar Meter konnte ich nicht mehr fahren, es war so glitschig und die Reifen voller Dreck. 

Auf der folgenden Schotterabfahrt waren die Pneus schnell wieder sauber. Ich querte die nächsten kleinen Weiler.

 

La Chapelle Notre-Dame de Bon Repos
La Chapelle Notre-Dame de Bon Repos

Kurz vor le Chazelet sah ich dann hinunter auf das Highlight dieser Tour, das noch kommen sollte. Dazu später mehr.

 

Nach le Chazelet folgt ein sehr moderarter Aufstieg langezogen durch ein wunderschönes einsames Tal. Bis auf einige Schafherden mit ihren Hirten an den Hängen war ich mutterseelen allein.

Die letzten 400 Höhenmeter am Talschluss schob ich das Bike auf den Grat hinauf. Hier begegnete ich auch einem einsamen Herdenschutzhund, ein Riesentier, an dem ich 2 Meter daran vorbei musste. Aufgrund seiner Langeweile ohne zu beschützende Herde knurrte er mich nur kurz an und trotte dann davon.

Beim Anblick der vergletscherten Berge des Barre des Ecrins genoss ich auf den Hochweiden meine Verpflegung.

 

Was dann kam war einmal mehr ein Flowtrail zum schreien. Über Kilometer ging es leicht abfallend durch ein weiteres einsames Tal runter zum Col St-Georges, wo mich dann die Zivilisation in Form eines grossen vollbesetzten Parkplatzes einholte.

Noch einmal gings leicht runter, bevor der fast alles fahrbare Aufstieg zum Col du Souchet begann. Hier waren doch einige Wanderer unterwegs, logisch wenn man mit dem Auto bis unten ran fahren kann.

Die Abfahrt nach le Chazelet war dann, wie soll ich sagen, ich wiederhole mich, einfach nur Sonderklasse. Da ich das fotografieren schlichtweg vergass, sind weitere Bilder sind hier zu sehen.

 

Ich hatte diesen Trail von le Chazelet nach la Grave hinunter bei der Chapelle Notre-Dame de Bon Repos vorbei bereits in einem Video des Ultra Raid gesehen, das auch hier runter führt. Den wollte ich unbedingt auch mal machen.

 

Unbeschreiblich geil.....

 

Noch zwei Screenshots aus dem Netz eines kleinen Teils des Trails.

Es hat zwei drei heikle Stellen, die für mich unfahrbar waren. Sehr steile Absätze über Schieferplatten, Spitzkehren fast senkrecht, ich kenne nur einen Kollegen, welcher hier wohl alles gefahren wäre ;-))

 

Diese Tour kommt gaaanz weit oben auf meine Bestenliste. 

Das ganze Gebiet von der Alpe d'Huez über den Galibier bis nach Briancon bietet biketechnisch dermassen viel, dass man sich hier über Wochen austoben könnte. Und alles offizielle Bikewege völlig konfliktlos. Jede Menge Bikeparks, ausserhalb muss selber aufgestiegen werden. Ein spezielles Erlebnis dürfte die Gondelfahrt mitten in die Gletscherwelt zum Col des Ruillans auf 3'211 M.ü.M. und offizielle Abfahrt nach la Grave sein.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0