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Kleine Scheidegg - Lauberhorn

Warum in die Ferne schweifen, liegen gute Touren doch so nah...

Nach diesem Motto fuhr ich wieder mal ins engere Berner Oberland, um die Tour über die Kleine Scheidegg zu machen. Ausserdem hatte ich hier schon lange eine Zusatzschlaufe aufs Lauberhorn im Sinn.

 

Ich startete in Grindelwald Grund und fuhr gemütlich im kühlen Schatten die lange Strasse über Brandegg hoch zur Kleinen Scheidegg. Die Ausblicke, die sich da einem bieten, sind einfach immer wieder grandios. Insbesondere die Eigernordwand so nah vor Augen macht fast ein bisschen demütig.

 

Nach der Kaffeepause auf der Kleinen Scheidegg setzte ich meinen schon lange gehegten Plan um, nämlich mal hoch bis aufs Lauberhorn zu gehen. Fahrend und schiebend geht es hoch zur Lauberhornschulter und in kurzer Zeit ist man ganz oben auf dem Lauberhorn auf 2'397 M.ü.M.

Die Ausblicke und Panoramen, die sich einem hier bieten sind einfach unbeschreiblich fantastisch, man könnte stundenlang hier verweilen.

 

Wenn man auf dem Lauberhorn ist, liegt es natürlich nahe, dass man nun den Wanderweg direkt über die Abfahrtsstrecke des Lauberhornrennes unter die Stollen nimmt. Bis zur Wengernalp führt der Trail direkt durch die verschiedenen Schlüsselstellen, die man sonst nur aus dem Fernsehen kennt. Wochentags und zu dieser Jahreszeit hat es zudem wenig Leute auf den Wegen.

 

Die imposanteste Stelle ist natürlich der Hundschopf. Der Trail schlängelt sich seitlich herunter zur Minschkante. Wenn man oben auf der Absprungkante steht ist die Vorstellung, hier mit den Skis abzuspringen, ziemlich kribbelnd.

 

Unter dem Hundschopf führt der Trail dann noch über die Minschkante, bevor man dann zur Wengernalp kommt. Von hier aus könnte man noch auf dem Alpweg durchs Kernen-S zur Wasserstation fahren, weiter führt dann kein Wanderweg mehr entlang der Piste.

 

Ich fuhr somit auf einem bisher noch nicht ausprobierten Weg ins Tal. Zuerst wie gewohnt über Mettla, dann direkt runter Richtung den Trümmelbachfällen.

 

Mehr oder weniger technisch anspruchsvoll gehts durch den Wald und über wunderschöne einsame Alpweiden in die Tiefe. Die einzige Begegnung war mit einem wunderschönen Steinbock.

Doch dann ist fertig lustig. Nach der Überquerung des Trümmelbachs kommt zuerst eine anstrengende Gegensteigung über Treppen, bevor dann der Trail nur noch verblockt und praktisch unfahrbar ist. Zudem hat es verschiedene richtig gefährliche Stellen, wo man sich am Stahlseil festhält und das Bike in einer Hand balancierend über die blossen Felsen hinabtorckelt. 

Schade, bis zur Brücke schöner Trail, die letzten 300 Tiefenmeter nur noch Murks und gefährlich, also überhaupt nicht empfehlenswert.

 

Insgesamt aber eine wunderschöne Tour im Berner Oberland. 

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