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Transalp 2018, 5. Etappe

Val d'Isère - Col de l'Isèran - Bonneval-sur-Arc - Lanslebourg - Col de Sollières - Col du Petit Mont Cenis - Col Clapier - Susa

96 km, 2'717 hM, 8h45'

 

Heute konnten wir früh starten, da wir nicht wie sonst eine Frühstückszeit abwarten mussten. So konnten wir noch im Schatten und angenehmer Temperatur den Col de l'Isèran in Angriff nehmen. Da unser Übernachtungsort bereits an der Passstrasse liegt, ging's direkt in die Steigung.

 

Die Steigung ist sehr moderat und man sieht immer mehr ins Val d'Isère zurück. In der ersten Kurve des Passes beim Parkplatz machte dann ein Inlinefahrer Autostopp Richtung Pass. Ich sagte noch zu meinen Kollegen, dass wir den bald runterkommen sehen werden. Und so war es, er liess sich nach oben führen und kam dann ziemlich rasant die Strasse runter. Er nützte wohl den frühen Morgen mit wenig Verkehr.

 

Panorama Col de l'Isèran
Panorama Col de l'Isèran

Etwa drei Kilometer vor der Passhöhe juckte mich dann meine Gümmelerherz und ich verabschiedete mich unter den mitleidigen Blicken von Fred und Mändu zur Passhöhe.

 

Da der Col de l'Isèran mitten durch den Nationalpark Vanoise führt, müssen wir auch die Abfahrt auf der Passstrasse machen. Wunderschöne Trails und Pässe würden von Val d'Isère durch den Park führen, aber laut Internet sind die Ranger sehr streng, die Busse kostet offenbar 200 Euro. Schade, aber so ein Temporausch mit über 70 km/h mit dem Bike ist auch nicht schlecht.

In Bonneval-sur-Arc genehmigen wir uns nun endlich einen feinen Kaffee, nachdem es ja am Morgen keinen gegeben hat.

 

Die nächsten 16 km bis Lanslevillard führt ein wunderschön angelegter Weg abseits der Strasse das Tal hinunter. Hier füllen wir noch die Vorräte und die Trinkflaschen auf für den anstehenden langen Aufstieg durch den Forêt d'Arc Richtung Sollières, welcher in Lanslebourg beginnt. Es war sehr heiss und die Wasservorräte wurden knapp. Bei der Skiliftstation Le Replat des Canons wollten wir in der öffentlichen Toilette Wasser nachfüllen, es war aber ein Trocken-WC ohne Wasseranschluss. Nun hiess es einteilen.

 

Ein letzter Blick zurück ins Val Cenis, bald begann dann der absolut traumhafte Trail zum Col de Sollières auf 2'639 M.ü.M. Wunderschön führt er der Bergflanke entlang in einer mässigen Steigung, alles fahrbar. Am Wegrand lag ein Wasserschlauch, welcher aus einer Quellfassung zu den untenliegenden Alpweiden führte. Mändu öffnete kurzerhand eine Schlauchkupplung, damit wir wieder Wasser auffüllen konnten.

 

Die kurze Abfahrt auf herrlichen Erdtrails war schnell hinter uns und wir steuerten das Rifugio Les Coulours am Col du Petit Mont Cenis an, wo wir uns eine hammermässige Omelette mit Schinken genehmigten.

 

Die Fahrt vom Col du Petit Mont Cenis zum Col Clapier auf 2'477 M.ü.M. ist einfach nur ein Traum. Praktisch alles fahrbar führt der Trail über die Hochebene und entlang des Lac de Savine zum Pass. Hier betraten wir wieder italienischen Boden.

 

Und es kam noch besser. Die Abfahrt über 1'200 Höhenmeter bis zur Strasse in Case Pietra Porchera beinhaltete alles, was das Bikerherz höher schlagen lässt. Meistens steinig und auch ruppig führt der Trail in endlosen Kehren durch den steilen Hang. In Susa selber recherchierte ich einen Trail möglichst ohne Steigungen und direkt oberhalb der Stadt durch zur Unterkunft. Dass wir dabei die schönsten Hometrails der Locals fanden, machte die Sache natürlich spannender.

 

In Susa selber war es dann sehr heiss und schwül. In der Unterkunft wollte oder durfte uns der Gastgeber kein Bier ausgeben, was bei uns zu einer akuten Unterhopfung führte. Dass hiess sofort duschen und ab in die Stadt zum Einkaufen und ins Bier. Später dann gab's einen feinen italienischen Dreigänger zum Nachtessen.

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Kommentare: 2
  • #1

    Sven (Dienstag, 21 August 2018 20:21)

    Ganz gefährlich so eine unterhopfung *g*

  • #2

    blackCoffe (Freitag, 28 September 2018 23:53)

    Hometrails der Locals: Der von Seghino inferiore? Der ist in der Tat spannend...