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Transalp 2018, 6. Etappe

Susa - Colle delle Finestre - Assietta Kammstrasse - Colle dell' Assietta - Colle Basset - Sestrière

58 km, 2'814 hM, 6h46'

 

Die Nacht war sehr heiss, keiner hatte gut und viel geschlafen. Beim Frühstück eröffnete uns Mändu, dass sein sonst schon lädierter Magen nicht mehr mitmache und er hier abbreche. So starteten wir leider nur noch zu zweit zu dieser Etappe.

 

Der Aufstieg zum Colle delle Finestre zieht sich lang und in unendlichen Serpentinen, aber wunderschön dahin. Zuerst im Wald auf Teerstrasse, später auf Schotter. In den letzten Jahren ist hier der Giro d'Italia mehrmals hinauf gefahren, sicher speziell mit den schmalen Pneus. Bereits überholten uns die ersten geländegängigen Motorräder, welche die Grenzkammstrasse abfahren. Es war ein heisser Tag, aber je höher man kam umso erträglicher wurde es.

 

Auf dem Colle delle Finestre auf 2'176 M.ü.M. ist für uns noch nicht fertig. Nun geht es verkehrsfrei weiter hoch zum eigentlichen Grenzkamm, während die motorisierten Freaks unten rum mussten. Der Aufstieg wurde im ersten Weltkrieg zur Errichtung der vielen Festungen auf dem Grenzkamm angelegt, für uns Biker heute ein Genuss und die Landschaft einfach grandios..

 

Via Colle della Vecchia gelangen wir irgendwann zum höchsten Punkt des Grenzkamms auf knapp 2'800 M.ü.M. Wir sind von Susa also wieder 2'300 Höhenmeter an einem Stück hochgefahren. Aber es ist wirklich ein Erlebnis und es lohnt sich definitiv.

Nach einigem Auf und Ab und durch die Caserna und Forte Grand Serein und einem Zwischenstopp in einem Rifugio treffen wir am Colle dell' Assietta wieder auf die eigentliche Grenzkammstrasse, welche vom motorisierten Verkehr befahren werden darf. Später mussten wir einigen Jeeps und Landys ausweichen, die hier ihr Abenteuer suchen.

 

Der Grenzkamm zieht sich lang, immer wieder kommen fiese Gegensteigungen zu weiteren Pässen, bis wir schliesslich am Colle Basset den letzten Gipfel erreicht haben. Hier hat es einige Motorräder, welche von Oulx hochgekommen sind. Unterwegs wurden wir, wie ich es vom Mont Ventoux kenne, noch von einem Fotografen am Strassenrand abgelichtet.

 

Die Abfahrt nach Sestrière war dann im oberen Teil wieder vom Feinsten. Auf einer kleinen Dorfrundfahrt konnten wir wiederum die Hässlichkeit dieser Skiorte bestaunen und genehmigten uns Bier und Schnupf (noch vor dem Bild oben), bevor wir die Unterkunft bezogen. Anschliessend zogen wir zu Fuss ins Dorf zum Einkaufen, Apero (Bild oben) und Pizza essen. Da wir das Frühstück selber besorgen mussten, wollten wir doch mal Abwechslung reinbringen.

Wir gedachten auch Mändu, wie wohl der Emmentaler Bub ohne jegliche Fremdsprachenkenntnisse den Weg Richtung Heimat gefunden habe.

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