Acceglio - Passo della Gardetta - Maira Stura Kammstrasse - Sambuco - Vinadio - Shutle nach Therme di Valdieri
44 km, 1'530 hM, 4h37'
Es zeichnete sich wieder ein wunderschöner und heisser Tag ab. Nach dem leider für uns späten Frühstück, das aber wieder einmal seinen Namen verdient hat, ging es direkt in die Steigung Richtung Gardetta.
An ein Einrollen ist nicht zu denken, eine steile Teerstrase führt über Pratorotondo hoch. Kurz nach Viviere beginnt dann die Schotterstrasse, ebenso steil. Bei den Resten der Caserna Grange Calandra ist dann fertig lustig, man schiebt und trägt praktisch alles bis zum Gardettapass. Ich hatte es mir ein wenig angenehmer vorgestellt.
Unterwegs besuchten wir noch einen alten Bunker aus dem ersten Weltkrieg. Überall sind nun Reste aus dieser Zeit zu sehen. Auf dem Passo della Gardetta auf 2'437 M.ü.M. war es dann geschafft, die Aussicht auf einen Kaffee im Rifugio und die Weiterfahrt ohne Laufpassagen beflügelten uns.
Noch eine kurze Abfahrt mit Fotohalt bei den Munggen, welche hier das Geschehen auf dem Weg relativ locker nehmen, dann machten wir Pause im Rifugio Gardetta. Fred und ich schwelgten sofort in Erinnerungen an frühere Aufenthalte hier im Valle Maira. Weiter ging es auf und ab auf der berühmten Maira Stura Kammstrasse, vorbei an diesem Felsen, welcher auf unzähligen Bilder im Netz verewigt ist. Es war auch bereits einiger Verkehr unterwegs. Mit einem Motorrad mag das ja noch gehen, wäre sicher auch ein Erlebnis, aber wie das die Leute in den Jeeps und Landys hin und her geschüttelt hat, das dürfte kein wirkliches Vergnügen sein. Die waren zum Teil so langsam, dass sie uns sogar auf ebener Strecke vorbeiwinkten.
Über Colle Cologna und Colle Margherina und vorbei an weiteren Kriegsruinen gelangen wir auf den Colle Bandia. Überall sind mittlerweile auch E-Bike Routen ausgeschildert. Von hier stachen wir dann über Gias Chiaffrea runter nach Sambuco.
Zuerst Flurweg, den man aber über Trails abkürzen kann. Hier zeigte sich bereits, dass es mit der Bremse von Fred wirklich nicht mehr zum Besten stand, er vermutete, dass sie dringend entlüftet werden müsste.
Was dann aber durch die Schlucht bis runter nach Sambuco folgt war einfach nur Hammer, ein Traumtrail, wie er im Bilderbuche steht. Wir fuhren weiter abseits der Strasse Tal auswärts nach Vinadio.
In weiser Voraussicht hatte ich meine Freundin hierhin bestellt mit dem Auto. Die schwache Bremse von Fred, die fortgeschrittene Tageszeit wegen dem späten Morgenessen und die geplanten 3'100 Höhenmeter an diesem Tag zwangen uns dazu, hier die Etappe abzubrechen. Geplant wäre der Übergang über den Colletto di Valscura nach Therme di Valdieri. Es wurmt mich noch heute, dass wir diesen unbekannten Pass nicht machen konnten.
So sind wir mit dem Auto nach Cuneo gefahren, um die Bremse von Fred entlüften zu lassen. Leider waren die Bikegeschäfte geschlossen, wollten erst in drei Tagen liefern oder hatten schlicht kein Werkzeug für die Sram-Bremse. Fred musste sich wohl oder über für die letzten beiden Etappe mit schwächerer Bremsleistung begnügen.
So fuhren wir mit dem Auto nach Therme di Valdieri, wo wir unsere Unterkunft bezogen. Nach einigen kühlenden Drinks und einem feinen Nachtessen bezogen wir unser Nachtlager. Mitten in der Nacht plötzlich grosse Unruhe, Fred und meine Freundin standen im Zimmer und sagten, es sei ein Tier im Zimmer. Tatsächlich kam ein Marder ins Zimmer, knabberte zuerst an den Rucksäcken, was die beiden aufwachen liess, rannte dann über Fred's Bettdecke und unser Bettgestell am Kopfende, in dem Moment wo ich auch aufstand mir über die Füsse wieder auf den Balkon zurück, wo er herkam.
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